Der KultUR-Garten vernetzt sich

Auf Initiative des Kulturmanagers im HSK, Klaus Depenbrock, trafen sich am 12.08.2023 Mitglieder verschiedenster Gemeinschaftsgärten im Kreishaus Meschede zu einem ersten Kennenlern-Treffen. Das Treffen wurde von allen Beteiligten positiv beurteilt und soll fortgesetzt werden.

Mit der Vernetzung wollen wir Kräfte bündeln, uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam Veranstaltungen planen und durchführen.

Beim 2. Treffen wurde vereinbart, sich am Tag der offenen Gartenpforte im kommenden Jahr mit gemeinschaftlichen Aktionen zu beteiligen.

Das Treffen fand im Campus Meschede statt, zum ersten Mal dabei war Betty Kreutzmann von den Natur-Rangern, die ihre Arbeit vorstellte.

Der nächste Vernetzungstermin findet am 31.10 2023 auf dem Gelände der Natur-Ranger statt.

https://www.kulturregion-sauerland.de/ehrenamt

https://www.meschede.de/leben-einkaufen/ehrenamt/mescheder-stadtgespraeche/gemeinschaftsgarten/

Saisonabschluss

Wie konnte das passieren!

Ein gelungener Nachmittag mit Würstchen, Gemüse und Kartoffeln vom Grill, und es existiert kein einziges Beweisfoto! Ok, nicht alles muss auf Instagram zu sehen sein, und die schönsten Bilder haben wir ja sowieso in unseren Herzen und Köpfen.

Der Garten war gut besucht, es gab Zeit für entspannte Plaudereien, und wir konnten uns mit einem leckeren Pülleken bei den immer hilfsbereiten Jungs vom Minigolfplatz bedanken. Ohne sie hätten wir unsere zarten, jungen Pflänzchen an dem ein oder anderen Tag dursten lassen müssen.

Jetzt gehen unsere Hochbeete langsam in die Winterruhe, vielleicht werden sich noch einige Gärtner:innen an Wintergemüse versuchen. Und dann werden hoffentlich viele unserer Hochbeetpächter:innen im nächsten Jahr wieder mit uns gärtnern.

Begegnungen

Wir begegnen uns im KultUR-Garten, mitten in Brilon.
Immer wenn Mitglieder der Projektgruppe im Garten anwesend sind, kommen Menschen auf uns zu. Sie sind neugierig auf unser Projekt, sind Briloner oder Gäste unserer Stadt. Kommen von sich aus auf uns zu, oder werden von uns angesprochen, wenn wir fragende Blicke oder Interesse bemerken. Oft haben wir den Eindruck, da ist jemand froh, eine Gelegenheit für ein Gespräch zu haben.

Eine kleine Unterhaltung darüber, wie es früher war im Gemüsegarten der Familie, die einer Seniorin das häufige Alleinsein für einen Moment erleichtert. Eine Frau mit Migrationshintergrund erzählt vom Garten ihrer Familie im Kosovo und ganz unvermittelt auch vom Mobbing, dem ihre Tochter in der Schule ausgesetzt ist.

All diese Begegnungen spiegeln unsere Vereinsziele wieder, zu denen auch gehört Menschen einen Platz zu geben, an dem sie sein können, wie sie sind.

Der 1. Garten-Sommer

Für die laufende Gartensaison sind alle Hochbeetplätze vergeben, zur Zeit planen wir einen Bereich mit barrierefreien Hochbeeten, die demnächst auch von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen
genutzt werden können. Ausserdem planen wir die Anlage einer Trockenmauer im Eingangsbereich und den Bau einer Kräuterspirale.
Am Heinrich-Jansen-Weg haben wir drei kleine Beete mit einjährigen Blühern und Schnittstauden angelegt, die nach gutem Anwachsen als Pflückbeete gedacht sind. Zur Zeit finden Besucher fertige kleine Sträußchen zum Mitnehmen im Eingangsbereich.

Erste Schritte

Watercolor illustration of wildflowers, painting lupines on a white and colored background.

Der KultUR-Garten im Kreishauspark Brilon am Drübelweg 11 besteht jetzt seit 2022. Wir möchten Einzelpersonen, Familien und soziale Einrichtungen zum Mitmachen einladen und einen Gemeinschaftsgarten begründen. Durch Mitmachen und Selbermachen möchten wir die Identifikation mit Brilon als Lebensmittelpunkt und unsere Willkommenskultur stärken.

Was ist Sozio-Kultur?

Was ist das eigentlich: „Soziokultur“? – eine kurze Einführung
„Vielfalt. Aus Prinzip“ ist das Motto von Soziokultur

In den frühen 1970er-Jahren der westdeutschen Bundesrepublik entwickelten sich aus der Diskussion um ein neues Gesellschaftsmodell Initiativen und später Vereine, in denen es frei und gerecht zugehen sollte und auf jeden Fall anders als nach den bisher herrschenden Regeln. Eine andere Art von Arbeit und Leben stand am Anfang im Vordergrund. Kultur war dabei ein wichtiger Baustein. Unter denen, die gemeinsam anders leben wollten, waren viele Künstler*innen, die ein anderes Kulturverständnis entwickelt hatten.Sie suchten und fanden Räume für ihre oft die Grenzen des Herkömmlichen sprengende Kunst und auch Adressaten für die Weitergabe ihres Wissens und Könnens.
Es entwickelte sich ein anderes Demokratieverständnis, das für jedes Mitglied eines Gemeinwesens mehr Beteiligung an künstlerischen, an alltäglichen wie an gesellschaftlichen Prozessen ermöglichte. Stellvertretend steht der Name Joseph Beuys für diese Entwicklung. Die Verbreitung der demokratischen und kulturellen Praxis traf mit dem Entstehen alternativer Politikprozesse, wie z.B. dem Entstehen von Bürgerinitiativen und zivilgesellschaftlichen Bewegungen wie der Frauenbewegung zusammen. Diese Praxis erhielt den Namen „Sozio-Kultur“.

Die Entwicklung setzte sich ab von dem klassisch unpolitischen Kunstverständnis der Nachkriegszeit. Es entstanden die sogenannten soziokulturellen Zentren als institutioalisierter Ausdruck einer gesellschafts-bezogenen kulturellen Praxis. Was in den 70er und 80er Jahren für die soziokulturelle Szene stand, ist heute parteiübergreifend selbstverständlich geworden.
Ganz selbstverständlich findet heute Kunst und Kultur an nicht dafür geschaffenen Orten statt (wie leerstehenden Fabriken und Bahnhöfen, aber auch in Autohäusern und Konsumpalästen). Jedes Museum, jedes Theater, das auf sich hält, bietet Kunst und Kultur zum Anfassen und Selbermachen an. Besonders bemüht man sich um die Bevölkerungsgruppen jenseits des Bildungsbürgertums und um den Nachwuchs.

Soziokultur gestaltet gesellschaftliche Prozesse

In unserer globalisierten Welt, die dem Bürger scheinbar eine unüberblickbare Vielfalt zu bieten scheint, ist es auch die Aufgabe der Kultur, tatsächlich bestehende „Fremdheit“ zu überbrücken. Die Stichworte von heute sind Klimawandel und Nachhaltigkeit, neue Formen der Verbindung von Arbeit und Leben, Raum bieten für unterrepräsentierte Formen von Kunst, die Wiederentdeckung der Langsamkeit und des Scheiterns als wichtige Elemente kreativer Prozesse und nicht zuletzt die von Hermann Glaser geforderte „emanzipatorische Vision, dass die Beschäftigung mit den kulturellen Werten nicht mehr an bestimmte gesellschaftliche Schichten geknüpft sein darf“. 

Soziokultur wirkt!

Soziokultur verfügt über eine gut 40-jährigen Erfahrung und eine mittlerweile gut entwickelte Infrastruktur. Sie wirkt mit am weiteren Demokratisierungsprozess, sie hilft gegen Einsamkeit, sie kann mitwirken an der Schaffung von Chancengleichheit, sie setzt gerade in der heutigen Zeit und ihren besonderen Herausforderungen lösungsorientierte Potentiale frei.

Was allerdings vorhanden sein muss, ist der Wille zur Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse mittels Kunst und Kultur. Soziokultur kann die kreative DNA unserer Gesellschaft sein!!!

Dass sie einem Bedürfnis vieler Menschen entspricht, dafür sind 13,5 Millionen Besuche (2017) soziokultureller Zentren ein deutlicher Beweis.

Quelle: vgl. Bundesverband Soziokultur e.V. 2021 (stark gekürzt)

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